Outdoor DSLAM, Teil 1

Dieser Artikel wartet schon seit fast genau einem Jahr darauf geschrieben zu werden.

Ende Juli 2009 wurden hier in Bargeshagen zwei Schränke die die Kabelverzweiger der Telekom beinhalten mit größeren Schränken neu überbaut, die zur Aufnahme von Outdoor-DSLAMs geeignet sind.

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Der kleine schmale Schrank daneben ist der Stromanschluß, der ebenfalls im Juli 2009 dort eingerichtet wurde (ein reiner Kabelverzweiger hat keine aktiven Baugruppen die Strom benötigen). Neben dem hier gezeigten Outdoor-DSLAM am Ortseingang aus Richtung Bad Doberan (von dort kommt das Telefonkabel da dort die Vermittlungsstelle ist) wurde noch ein zweiter Outdoor-DSLAM an der Kreuzung nach Admannshagen aufgestellt.

Dann passierte erstmal weiter nichts. Ähnliche Schränken wurden zeitgleich auch im Ostseebad Nienhagen aufgestellt (allerdings wesentlich mehr). Nienhagen hängt wie Bargeshagen am Ortsnetz Bad Doberan, die Telekom-Vermittlung ist aber in Rethwisch (Bad Doberan 8).

Zur DSL-Versorgung ist zu sagen, daß auf den ersten ca. 300 m ab Ortseingang aus Richtung Bad Doberan die Telekom DSL-1000 schaltet, auf den weiteren ca. 200 m DSL-768, weitere ca. 300 m konnten DSL-384 bekommen und der Rest des Ortes (ca. 900 m) kein DSL; alles bezogen auf den Verlauf der Hauptstraße neben der das Telekom-Hauptkabel für die Ortsversorgung erfolgt. Nachdem vor ein paar Jahren die Telekom die Grenzwerte für die Schaltung von DSL an ihren Anschlüssen geändert hatte, konnte man auch im Rest des Ortes DSL-384 bestellen.

Hier ist seit September 2004 T-DSL-1000 geschaltet (mehr ist wie gesagt nicht möglich) und der Anschluß war bisher relativ störungsfrei.

Da allerdings im Laufe der Zeit mehr und mehr DSL im Ort aufgeschaltet wurde kam es im Februar 2010 zu einer Störung die ich auf zu starkes „Übersprechen“ in dem Kabelbaum zurückführen würde. Die Störung zeigte sich durch ständige Verbindungsabbrüche und teilweise gelang es nicht länger als 5 min die DSL-Synchronisation zu halten. Der Anschluß wurde dann von der Telekom auf einem anderen DSLAM in der Vermittlung in Bad Doberan umgeklemmt (vorher meldete sich der DSLAM als „Texas Instruments 1.47 – H2“ seitdem ist es ein „Infineon 113.28 – H2“). Seitdem ist der DSL-Anschluß auch wieder weitestgehend ungestört.

Zur Vollständigkeit hier noch die Statusanzeige des DSL-Status den die FritzBox ausgibt:

Wenn der Anschluß auf Rate Adaption umschalten würde, wäre die Verbindungsgeschwindigkeit im Downstream normalerweise bei etwas über 3000 kBit/s, allerdings schaltet die Telekom soetwas derzeit nicht. Und die Frage ist, wie dann das übrige Störspektrum auf dem Kabel aussieht, denn auf einem Großteil der Telefonanschlüsse in Bargeshagen wurde DSL aufgeschaltet.

Achso, irgendwelche Aktivitäten an den Outdoor-DSALMs gab es seit Juli 2009 nicht mehr und es wurden auch nicht alle Kabelverzweiger damals mit neuen Schränken überbaut. In den Ortslagen von Admannshagen und Rabenhorst (die ebenfalls zur Gemeinde gehören) sind mir auch keine derartigen Schränke aufgefallen (eine DSL-Versorgung ist dort gar nicht oder mit DSL-384 möglich).

Hier geht es weiter mit Teil 2.

Die Theorie von der unterirdischen Nazi-Fabrik in Nachterstedt (oder was davon übrig bleibt)

Vor einem Jahr am 18. Juli 2009 rutschte in Nachterstedt ein Teil eines Hanges in den Concordia-See, der aus einem ehemaligen Braunkohle-Tagebau entstehen soll. Drei Menschen wurden dabei verschüttet und bis heute nicht gefunden. Auch nach einem Jahr ist die genaue Unglücksursache nicht klar, weshalb es einige Spekulationen darüber gibt.

Der „Stern“ überrascht dabei mit einer ganz besonderen Theorie über eine unterirdische Nazi-Fabrik, die den Erdrutsch ausgelöst haben soll. Was bleibt von der Theorie übrig wenn man den teilweise verwirrend geschriebenen Artikel mal genauer analysiert.

Es gibt eine Skizze aus dem Jahre 1944 auf der Anlagen in Nachterstedt verzeichnet sind. Diese wurde aus Luftbildern von Aufklärungsflügen der Alliierten angefertigt, ergänzt um Ergebnisse die aus Befragung von Kriegsgefangenen gewonnen wurden (wie den im Artikel genannten Schützen Plumeyer).  Wenn man die Skizze sich näher ansieht und den Artikel liest, so fallen einem schon ein paar Merkwürdigkeiten auf. Auf der Skizze geht es um eine „Gas dump“, die in dem Waldgebiet rechts unten sein soll. „Dump“ würde ich als „Müllkippe“ übersetzen, es könnte aber auch ein Lager sein. In dem Artikel wird aber über eine „Gas Plant“, also eine Fabrik, geschrieben. Der eigentlich Zweck der Anlage, auch von den nummerierten Objekten links oben, geht aus dem Artikel nicht hervor. Auch wüsste ich nicht was eine Müllkippe für Gas sein soll (so etwas wie CO2-Verpressung gab es schließlich damals nicht).

Könnte eine im Wald vorhandene Anlage etwas mit dem Erdrutsch zu tun haben?

Dazu packe man einfach ein gutes Luftbild des Erdrutsches als Bild-Layer in Google-Earth. Ein gutes Bild findet man bei der DLR. Die gelbe Linie in der Aufnahme vom 22. Juli 2009 ist der ungefähre Verlauf der Böschungskante im Mai 2006, also lange vor dem Erdrutsch. Alles Gelände nördlich davon wurde also entweder bei der Förderung der Braunkohle oder bei der anschließenden Sanierung des Geländes zur Anlage des Sees „umgepflügt“. In dem berich dürften also keinerlei alte Stollen o.ä. vorhanden sein. Die rote Linie ist die Bruchkante vom 22. Juli 2009. Für Google-Earth gibt es natürlich diese KMZ-Datei.

Nach dem Erdrutsch von Nachterstedt (mit DLR-Aufnahme)

Auf dieses Bild packe man jetzt die Skizze aus dem Jahr 1944. Wie so oft bei alten halbwegs maßstäblichen Skizzen und Karten findet man immer Anhaltspunkte um diese richtig den den Luftbilden von heute auszurichten. Der Verlauf von Straßen, Eisenbahnlinien, Grundstücksgrenzen auf Äckern usw. ändert sich halt nicht überall, so das dieses in der Regel nicht als zu schwierig ist die alten Bilder relativ lagegenau auszurichten.

Um dieses zu sehen schalte man jetzt bei Google-Earth den Lageplan von 1944 dazu.

Skizze aus dem Jahr 1944 im Erdrutschgebiet von Nachterstedt

Wie man sieht ist war in dem vom Erdrutsch betroffenen Gebiet Gleise einer Anschlußbahn. Unter den Gleisen wird man kaum Stollen für eine unterirdische Anlage wofür auch immer angelegt haben. Der mit „Entrance“ beschrifte Eingang zu der Anlage ist gerade so außerhalb des Erdrutschgebietes, ebenso wie die eigentliche Anlage (auch auf der Skizze mit „Gas Dump (camuflaged [unleserlich])“ beschriftet) ist in dem schraffierten Bereich. Mein laienhaftes Verständnis von Erdrutschen sagt mir, wenn dort die Ursache für den Erdrutsch zu suchen wäre, so hätte man davon etwas an der Oberfläche z.B. als Tagesbruch gesehen oder der Teil wäre mit abgerutscht.

Wenn es in dem Gelände tatsächlich irgendwelche Stollen geben sollte, so ist es fraglich ob diese der Auslöser dafür waren. Abgesehen davon dürften diese Stollen auch in den entsprechenden Karten beim Bergamt verzeichnet sein.

Die nummerierten Objekte links oben in der Skizze von 1944 haben auch nichts damit zu tun, denn diese wurden schon während des Tagebaus „umgepflügt“.

Unstrittig ist nur das es im Nachbarort Frose auf der anderen Seite des Waldes eine Farbik der IG Farben gab, in der u.a. Zusatzstoffe (Tetraethylblei) für Flugbenzin hergestellt wurden. Das Gelände wurde bis 2002 saniert. Ich halte es aber für Unwahrscheinlich das Stollen von dieser Anlage 2 km weit bis in den Nachbarort gereicht haben.

Wie so oft wird wird halt viel zusammengesponnen und behauptet. Und wenn man dann noch das Buzz-Wort „Nazi-Fabrik“ dazu bringt, so ist einem Aufmerksamkeit in den Medien gewiss. Auch wenn man eigentlich wenig neues zur Lösung des Rätsels beitragen kann.

Bratwurstjournalismus

Der hochwertige Qualitätsjournalismus der Schweriner Volkszeitung (die hier in Rostock als Norddeutsche Neueste Nachrichten verbreitet wird) erlebte in den vergangenen Tagen einen neuen Höhepunkt.  Im Rahmen der Sommertour 2010 „Wir grill’n Euch eins!“ wurden verschiedene Orte in MeckPomm besucht und dort dem interessierten Publikum Bratwürste verteuilt. Um diese wichtige Aktion auch würdig abzuschließen, füllte man am letzten Sonnabend (10. Juli) eine ganze Doppelseite mit freudigen Bratwurstessern.

Begeisterte Bratwurstesser

Begeisterte Bratwurstesser

Übrigens gab es 150 Einsendungen mit Grillrezepten (wie man in der heutigen Ausgabe nachlesen kann, wo schon wieder eine ganze Seite mit dieser wichtigen Aktion gefüllt wurde).

So ist er, der hochwertige Lokal-Qualitätsjournalismus im Jahr 2010. Ich bin begeistert.

Wo ist Urugay?

Der aktuelle Trend bei Digitalkameras ist sie mit einem GPS-Empfänger auszustatten. Das ist auch ganz praktisch, besonders wenn man gerne und oft auf den Auslöser drückt – schließlich kostet es nur etwas Strom und nachher etwas Platz auf den Festplatten. 😉 Nur leider hatte ich da immer das Problem später diese Bilder dem richtigen Ort zuzuordnen – besonders wenn man unterwegs war und nur schnell aus dem Beförderungsmittel raus gesprungen ist um ein paar Fotos zu machen.

Deshalb ist jetzt auch eine entsprechende Digitalkamera in Form der Panasonic DMZ-TZ10 in meinem „Technikpark“ aufgenommen worden. Generell bin ich mit der Kamera auch zufrieden, die Bildqualiät ist OK, sie ist schnell betriebsbereit (auch im Blitz-Modus), das GPS funktioniert auch gut und hat auch meist relativ schnell den aktuellen Ort gefunden – freier Blick zum Himmel vorausgesetzt aber auch innerhalb von Wohnungen klappt es meistens.

Interessant ist bei der DMZ-TZ10 auch die Ortsdatenbank. Die Kamera schreibt nicht nur die GPS-Koordinaten in die EXIF-Daten des Bildes (allerdings ohne Höhenwert da sie diesen nicht ermittelt), sondern versucht auch den aktuellen Ort und innerhalb des Ortes die Sehenswürdigkeit zu ermitteln vor der man gerade steht. Die allgemeine Ortsangabe funktioniert auch meistens gut, auf dem Land kann es aber passieren das man den Nachbarort angezeigt bekommt.

Richtig lustig ist aber die Zuordnung der Sehenswürdigkeiten und die dort gesetzten Prioritäten. Steht man irgendwo auf dem Marktplatz bekommt man meistens die Information „Touristeninformation“, denn diese entsprechende Stelle ist meistens auf dem Marktplatz einer Stadt.

Neulich im Stadtzentrum von Rostock sah ich mal wieder nach was mir die Kamera als Ortsinformation anzeigte:

Ich wusste auch nicht das das „Honorarkonsulat Urugay“ eine so wichtige Sehenswürdigkeit ist das man es in die Ortsdatenbank aufnehmen müsste (es ist in der Rostocker Rosa-Luxemburg-Straße 14 im aib-Hochhaus unweit des Hauptbahnhofes, sorry der „Fahrradstation Hauptbahnhof“ lt. Sehenswürdigkeitendatenbank).

Interessant ist auch die Schreibweise des Landes „Uruguay“. Ich möchte nicht wissen welche Assoziationen wohl der Dateneingeber oder -berichtiger da gehabt hatte damit daraus Urugay wird.  🙂

Leider ist mir aber noch keine richtige Software aufgefallen die diese erweiterten Ortsinformationen auch anzeigen kann (der Windows-Explorer zeigt nur die GPS-Koordinaten an und Picasa diese auf der Karte).

Grüße aus Urugay

DMC-TZ10

Bauglas Schule Wittenberge oder das Forsthaus auf der Ostseemesse Rostock

Der Titel hört sich eigenwillig an. Was hat eine Bauglasschule in Wittenberge mit einem Forsthaus zu tun?

Vor ein paar Tagen sah ich dieses Foto, das in verschiedenen Bilddatenbanken als „Bauglas Schule Wittenberge“ beschriftet ist und 1970 von Eugen Nosko aufgenommen wurde.

Unbekanntes Haus

Eigentlich hat es mich gar nicht weiter interessiert. War halt ein schönes Haus irgendwo in Wittenberge, vermutlich eine Forstschule (bei entsprechender Vergrößerung kann man „Forstwirtschaft – Jagdwesen“ an der rechten Seite lesen weshalb diese Vermutung aufkam). Aber weder in Wittenberge noch in Wittenberg kannte jemand dieses Haus noch eine Forstschule oder Bauglasschule.

Fall als weiterhin unbekannt erledigt möchte man denken, aber als ich mir die anderen Bilder der Serie so ansah, kam mir das achteckige Gebäude im Hintergrund irgendwie bekannt vor, das man auch noch auf einem anderen Bild sieht.

Bauglas Schule Wittenberge - mit ackteckigem BauMessehalle Rostock Schutow

Denn so ein achteckiger Bau steht in Rostock Schutow auf dem ehemaligen Messegelände, das von 1966 bis 1975 für die Ostseemesse genutzt wurde.  Aber kann das sein das dieses Gebäude auch dort steht, zumal mir die anderen Bauten auf den Bildern auch merkwürdig bekannt vor kamen und durchaus auch Messegebäude in Rostock Schutow hätten sein können? Das die Bilder falsch kategorisiert waren stand zu diesem Zeitpunkt schon fest.

Nachdem ich mir die Bilder und mögliche Perspektiven bei Google-Earth (alternativ bei Google-Maps betrachten) und den Schrägbildern von Bing-Maps ansah war ich mir sicher, das Haus war auf dem Messegelände in Rostock-Schutow und auch den möglichen Standort konnte ich auf den Luftbildern beider Dienste ausmachen.

Aber dann packte mich auch die Neugier, wie das Haus so heute aussah. Außen am Gelände fahre ich ja schließlich oft genug vorbei, auch wenn ich da schon ewig nicht mehr drauf war (wenn man mal von den neu errichteten Verkaufseinrichtungen einmal absieht).

Gefunden war das Haus schnell

Messehaus Rostock Schutow

und wenn man darauf achtet erkennt man viele typische Elemente des Hauses noch heute, wie z.B. die typische Form des Daches.

An den vertikalen heute roten Holmen war früher einmal die markanten Glasabdeckung montiert. Da das Haus aber heute als Bürogebäude genutzt wird, hat man diesen Überbau irgendwann einmal entfernt und normale Fenster eingesetzt. Und wenn man genauer an die Klinkerwand schaut sieht man noch die Stellen an denen der Schriftzug „Forstwirtschaft – Jagdwesen“ angebracht war.

entfernte Beschriftung auf der Wand

Entfernte Beschriftung "Forstwirtschaft - Jagdwesen"

Als ich da so am Sonnabend beim Fotografieren des Hauses war, wurde ein Passant auf mich aufmerksam von dem ich dachte, er würde dort nur sein Auto parken um in einem der anliegenden Möbelhäuser einzukaufen. Aber wie es der Zufall will arbeitet er in dem Haus und hatte sich auch schon über die roten Holme gewundert. Genannt wird dieses Gebäude von den Mitarbeitern „Forsthaus“. Meine Vermutung ist, das in dem Haus während der Ostseemesse die Ausstellungen der Forstwirschaft der DDR stattfanden weshalb dieser Name entstand. Im inneren des Hauses (ich konnte es nicht besichtigen) soll auch noch die Raumaufteilung an den früheren Messebetrieb erinnern.

Es kann durchaus sein das dieses Foto der alten Serie im inneren des Hauses entstand, denn es zeigt die Forstwirtschaft:

Innenansicht mit Ausstellung zur Forstwirtschaft

Nur die Blickwinkel die Eugen Nosko 1970 hatte ich heute nicht mehr ganz so. Zum einem weil zu viele Bäume den Blick versperren, zum anderen weil auch andere Gebäude in den letzten 40 Jahren errichtet wurden (wie ein Anbau an der heute als Möbelverkaufshaus genutzten Halle), rechts außerhalb des Bildes ist das „Forsthaus“:

Messehalle Rostock Schutow 1979

und heute

Große Teile des ehemaligen Messegeländes sind seit 35 Jahren im Dornröschenschlaf. 1975 wurde beschlossen die Ostseewoche und damit auch die Ostseemesse ab 1976 nicht mehr durchzuführen., da man meinte die „politischen Ziele – die internationale Anerkennung der DDR sind erfüllt“.

Danach wurden einige Hallen als Verkaufseinrichtungen umfunktioniert (der IFA-Handel hatte dort seine zentrale Verkaufseinrichtung für Autoersatzteile und die Auslieferung von Neuwagen erfolgte auch dort). Große Teile des Freigeländes und einige große Hallen wurden vom VEB Kraftverkehr „Ostseetrans“ als Abstellplatz und Werkstätten für Busse und LKWs genutzt. Das als Messeleitung beschriftete Haus wurde vom VEB Kraftverkehr als Verwaltungsgebäude genutzt, der später (als man mehr Räume für die Kombinatsleitung brauchte) auch einige Baracken an der Stelle errichtete wo heute der „Max Bahr“ Baumarkt ist. Andere Hallen dienten als Lagerfläche u.a. für Getreide (in den Hallen in denen heute der Domäne-Markt ist).

Messeleitung

Messeleitung Ostseewoche

Ein Messebetrieb fand nur noch sehr eingeschränkt für die „Messe der Meister von Morgen“ statt. Diese fand in der Regel in einem Teil der Halle statt die heute für den Domäne-Markt genutzt wird sowie in der heute als Autohaus genutzten Hyparschale.

Messehalle - Domäne

Messehalle - Domäne

Hyparschale - Autohaus

Hyparschale - Autohaus

Auch nach 1990 wurde für das Gelände keine richtige Nutzung gefunden und einen entsprechend trostlosen Eindruck macht insbesondere das Freigelände weitestgehend auch heute. Die vom Kraftverkehr genutzten Hallen und Gebäude stehen weitestgehend leer und sind dem Verfall preisgegeben.

Freigelände Ostseemesse

Freigelände Ostseemesse

Einige Hallen werden heute noch für den Handel genutzt, andere Teile wurden mit einem Baumarkt und der ehemalige Parkplatz für die Ostseemesse mit einem IKEA-Markt bebaut. Für den Messebetrieb wurde von der Stadt Rostock eine neue Messehalle in Rostock-Schmarl für die IGA 2003 gebaut, so das auch kein Messebetrieb mehr auf dem Gelände stattfinden wird. Aus dem VEB Kraftverkehr „Ostseetrans“ wurde der ÖPNV-Busbetrieb herausgelöst und firmiert heute als „Küstenbus“, der in Bad Doberan einen neuen Betriebshof errichtete. Nur ein Grundstück hat Küstenbus dort noch heute im Angebot, das mit einem schönen modernen blauen Zaun gesichert ist – passend zum weiß-blauen CI des Unternehmens. Dieser Zaun ist wohl die einzige Investition die auf dem ganzen Gelände in den letzten 20 Jahren stattfand.

Grundstück Küstenbus

Da sich Eugen Nosko 1970 für einige Gebäude auf dem Messegelände interessierte, mache ich einen Vergleich damals heute. Da die Bilder von ihm mit „Bauglas“ beschriftet sind und als Auftraggeber der „VEB Werk für Technisches Glas Ilmenau“ genannt wird liegt nahe das er als Industriefotograf für diesen Betrieb unterwegs war, besonders wenn man sich seine Bilder des Jahres 1970 so ansieht (die Bilder aus Rostock sind im unteren Teil der Auflistung).  Und das „Schule Wittenberge“ in der Beschriftung das Bilder das der Auslöser für diese Spurensuche war, war vielleicht ein Hinweis für seinen Auftraggeber das diese Bilder eine Schule in Wittenberge haben wollte oder so ähnlich.

Markant ist da z.B. dieser achteckige Bau, der m.W. als Gaststätte für die Ostseemesse genutzt wurde.

Später waren dort m.W. Büros des Datenverarbeitungszentrums untergebracht und im Anbau eine Kegelbahn. Nach 1990 wurde das Untergeschoß als Verkaufseinrichtung eines E70-Elektromarkts. Seit ein paar Jahren steht das Gebäude ungenutzt leer.

E70 - HalleE70 – Halle
Anbau Kegelbahn

Anbau Kegelbahn

Vor der Halle sieht man auch noch die alten für die DDR typischen Stromverteilerkästen, die man auch auf einigen alten Aufnahmen sieht.

alter Stromkasten

alter Stromkasten

alter Stromkasten

alter Stromkasten

Hinter diesem Bau stand früher ein Fischkutter, der als Gaststätte genutzt wurde. Aber dieser ist vor etlichen Jahren verschwunden.

Die Halle daneben wird noch heute als Verkaufseinrichtung für Möbel genutzt.

Möbelhalle

Möbelhalle

Die Möbelhalle bekam in späteren Jahren einen Anbau und daneben ist wieder das „Forsthaus“ zu sehen.

Anbau Möbelhalle mit Forsthaus

Anbau Möbelhalle mit Forsthaus

Nördlich der Möbelhalle kann man noch heute den ehemaligen Nordeingang zum Messegelände mit Kassenhaus sehen. Ein ähnlicher Bau stand auch am westlichen Eingang, der aber vor ein paar Jahren abgerissen wurde.

Eingang Nord

Eingang Nord

Neben der achteckigen E70-Halle ist ein seit etlichen Jahren nicht mehr betriebener Brunnen. Daneben stand auch noch eine kleine Hyparschale, die aber vor Jahren abgerissen wurde.

Brunnen

Brunnen

Östlich vom Brunnen war eine Messehalle die später als Handelseinrichtung für den Verkauf von Fernsehern und Radios (RFT) sowie von Heimtextilien genutzt wurde. Man sieht hier noch schön die Glasfassade. Heute wird sie als Lagerhalle sowie für eine Weiterbildungseinrichtung genutzt.

Messehalle RFT

Messehalle RFT

Eugen Nosko fotografierte auch den Eingangsbereich einer Halle im südlichen Bereich.

Messehalle Rostock

Messehalle Rostock

Messehalle Rostock

Messehalle während der Ostseewoche

Messehalle während der Ostseewoche

Bei allen vier Bildern dürfte es sich um die gleiche Halle handeln. Sie wurde später für den IFA-Vertrieb als Verkaufseinrichtung für Kfz-Ersatzteile genutzt. Heute ist sie ein Möbellager und Warenausgabe für „Domäne“.

Messehalle IFA

Messehalle IFA

Messehalle IFA

Messehalle IFA

Zu guter Letzt sei noch der ehemalige Haupteingang zur Ostseemesse mit den Kassenhäusern gezeigt. Daneben stand bis vor ein paar Jahren noch das „Motel“, das während der Ostseewoche als Gaststätte genutzt wurde. Es wurde abgerissen und stattdessen ein Markt für Fahrräder und Tierbedarf errichtet. Der Baustil des Motels war ähnlich wie der des heute noch stehenden Hauses der Messeleitung. Auf dem Dach des Motels und später daneben war eine goldene Kugel „20 Jahre DDR“, die irgendwann einmal verschwand. Ein Teil des Haupteingangs auf der Seite des Neubaus wurde für diesen abgerissen.

Haupteingang Ostseemesse

Haupteingang Ostseemesse

Haupteingang Ostseemesse

Haupteingang Ostseemesse

Ein paar historische Aufnahmen konnte ich aber nicht auf dem Messegelände verorten. Es sind die Bilder mit dem Haus das Souvenierverkauf 1970 genutzt wurde. Wegen des Springbrunnens im Vordergrund hätte ich auf dem Anbau des achteckigen E70-Hauses getippet (andere Springbrunnen sind mir nicht bekannt).  Dieses kann aber wegen der übrigen Gebäudeform nicht sein. Aber ein anderer Springbrunnen ist mir auf dem Gelände auch nicht mehr bekannt.

Souvenierverkauf Ostseemesse Rostock

Souvenierverkauf Ostseemesse Rostock

Souvenierverkauf Ostseemesse Rostock

Souvenierverkauf Ostseemesse Rostock

Wollen wir hoffen das das Gelände der Ostseemesse wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht und das die alten Gebäude eine Weiternutzung in der heutigen Zeit finden und nicht zu viele Neubauten weichen müssen.

Alle historischen Bilder wurden 1970 von Eugen Nosko aufgenommen und stammen aus der Deutsche Fotothek. Die übrigen Bilder wurden von mir am 10. April 2010 aufgenommen.