Nun ist er weg

Nun ist das zweithöchste Bauwerk in Berlin Geschichte. Der 358 m hohe Sendemast in Berlin Frohnau wurde heute Nachmittag gesprengt.

Immer wenn ich mit dem Zug nach Berlin kam begrüßte er mich als erstes Berliner Wahrzeichen wenn der Zug die Verbindungskurve von der Nordbahn zum Berliner Außenring befuhr. Dann wusste ich, in ein paar Minuten bist du da.

Gebraucht wurde er aber schon lange nicht mehr, denn er wurde Ende der 70er Jahre für die Richtfunkverbindung von Westberlin nach Westdeutschland errichtet um darüber u.a.  den Telefonverkehr abzuwickeln. Zum einem wurde diese 133 km lange Richtfunkverbindung nach Gartow in Niedersachsen durch die Vereinigung Deutschlands überflüssig. Zum anderen läuft die Datenübertragung heute im wesentlichen nicht mehr über Richtfunk sondern über Glasfaserkabel.

Viel Wissenswertes über diesen Mast und die (Richt-)funkanbindungen Westberlins findet man in den Dokumentationen der Deutschen Funkturm und in den Hintergrundinformationen dort. Die Deutsche Funkturm betreibt und verwaltet heute die heute die Türme der Telekom.

Das zweithöchste Bauwerk in Berlin ist jetzt der Sendemast am Scholzplatz mit 230 m. Da über ihn aber UKW und DVB-T abgestrahlt wird, dürfte uns dieser Mast noch ein paar Jahre länger erhalten bleiben. Außer der rbb muß weiter sparen, denn es ist der einzige vom rbb selber betriebene Sender (weil er im „Westen“ ist und alle anderen Sender im Osten von der „Post“ und nicht von den Rundfunkanstalten selber betrieben wurden und werden).

Mal sehen welcher hohe Mast als nächstes Fallen muß. Denn wirklich gebraucht werden sie nicht mehr. Der Richtfunk wurde durch das Glasfaserkabel abgelöst. Und hoch angebrachte Antennen braucht man auch nicht mehr so richtig, weil man sowohl beim Mobilfunk als auch bei Radio und TV heute lieber kleinere Flächen versorgen will um die zur Verfügung stehenden Frequenzen besser ausnutzen zu können.

Nachtrag: Folgendes Video fand ich dazu bei Youtube:

Tschüss und mach es gut (beim alten Eisen)!